KOA

Das besondere zehnte Schuljahr „Keine/r ohne Abschluss (KoA)“

Hintergrund

Schulabbruch und Verlassen der Schule ohne Schulabschluss machen einen Übergang in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt oft unmöglich und verschlechtern die Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe. Daher hat sich die Landesregierung das Ziel gesteckt, die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne berufsqualifizierenden Schulabschluss zu verringern.

Mit dem Projekt „Keine(r) ohne Abschluss (KoA)“ sollen Jugendliche, die ansonsten die allgemeinbildende Schule ohne Abschluss verlassen würden, in einem zehnten Schuljahr und in kleinen Lerngruppen von 16 Schülerinnen und Schülern zum Schulabschluss und zur Ausbildungsreife geführt werden. Erreicht werden soll dies im Rahmen eines verpflichtenden Ganztagsschulangebots vor allem mit gezielten Förderangeboten im Unterricht sowie durch eine intensive Verknüpfung mit Praxisanteilen in Betrieben.

 

Lernbereiche statt Unterrichtsfächer

Berufsorientierende und allgemeinbildende Inhalte werden sehr eng miteinander verzahnt, nicht nur im Unterricht, sondern auch im Rahmen von Block- und Langzeitpraktika. So werden fachliche, soziale und personale Kompetenzen im schulischen Bereich in vier auf einander abgestimmten Lernbereichen Mathematik und Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Sport, Sprache sowie Fremdsprache vermittelt. Der außerschulische Bereich erhält durch die zeitliche Erweiterung des Praxistages um einen weiteren Tag einen höheren Stellenwert.

 

Inhalte

In einem schuleigenen Curriculum schreibt die Schule den Ablauf und die Inhalte des besonderen zehnten Schuljahres fest. So stehen in der Einstiegsphase beim Kennenlernen und Zusammenwachsen zu einer Gruppe die von Ausbildungsbetrieben stark nachgefragten Sozialkompetenzen (Kooperationsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Konfliktfähigkeit u.a.) im Vordergrund. In der Hauptphase beschäftigen sich die Jugendlichen mit Lernaufgaben aus den vier Lernbereichen, deren Bearbeitung sowohl fachliche als auch überfachliche Kompetenzen (Teamfähigkeit, Ausdauer, Sorgfalt, Kreativität u.a.) erfordern. Ein zusätzlicher Schwerpunkt der Hauptphase bilden das Bewerbungstraining incl. der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, das Üben von Vorstellungsgesprächen sowie die Selbsteinschätzung der eigenen Leistungspotenziale.

 

Zusammenarbeit

Der erfolgreiche Abschluss der KoA-Klasse hängt maßgeblich von einer engen Kooperation zwischen Schule, Eltern, außerschulischen Partnern, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, den Unternehmen und Betrieben, aber auch den Arbeitsagenturen und Kammern ab. Ein entsprechender Vertrag zwischen Schülerin bzw. Schüler, Eltern und der Schule regelt diese Kooperation.

 

Standorte und Erfolge

Das Projekt „Keiner ohne Abschluss“ wird mittlerweile an dreizehn Realschulen plus im Land umgesetzt. Der bisherige Erfolg des Projektes ist an den guten Abschlusszahlen ersichtlich. So konnten seit Projektbeginn im Schuljahr 2009/2010 bis jetzt (2018/2019) 83% der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler den Abschluss der Berufsreife erzielen, ebenfalls 83% der Absolventinnen und Absolventen konnten direkt einen Anschluss in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt finden.

 

Nähere Informationen

Weitere Informationen zum besonderen zehnten Schuljahr, „Keine/r ohne Abschluss“ finden Sie unter www.koa.rlp.de

 

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